Eine Freundschaft geht zu Ende

Heute findest Du auf meinem Blog ein neues Gedicht zum Thema Freundschaft. Es geht um eine sehr innige Freundschaft, die nur noch in der Vergangenheit existiert, weil jeder seinen eigenen Weg eingeschlagen hat, es einem aber dennoch manchmal schwer fällt, eben das zu akzeptieren.

Wenn Freundschaften zu Ende gehen, geht auch eine gemeinsame Zeit zu Ende.

Die Uhr rast und ehe man sich versieht, sitzt man nicht mehr gemeinsam auf der Schulbank und sieht sich jeden Tag. Jeder wird von seinem persönlichen Alltag bestimmt und man findet immer seltener die Zeit, einander zu treffen oder gar eine schnelle WhatsApp-Nachricht zu senden.

Aber wieso ist das so?

Ich erwische mich selbst immer wieder dabei, dass ich Ewigkeiten brauche, um auf Nachrichten zu antworten. Und das nicht, weil ich keine Lust darauf habe, mich mit meinem Gegenüber zu beschäftigen, sondern einfach, weil ich meist gar nicht weiß, wo ich bei der Antwort überhaupt anfangen soll, denn oft ist so viel passiert, sodass ich gar nicht weiß, wo der aktuelle Stand meines Gegenübers ist.

Mir fällt es oft schwer, den Kontakt zu halten.

Ein Grund dafür ist, dass ich in meinem meist sehr stressigen Alltag gar nicht die Ruhe dafür finde, auf mein Gegenüber so einzugehen, wie er oder sie es verdient hat.

Ich gebe mein Bestes, um den Kontakt zu halten.

Vielleicht kennst Du es auch, dass es Dich oft überfordert, allen gerecht zu werden. Hier spielt nicht nur das Kontakthalten eine Rolle, sondern auch den Ansprüchen Deines Gegenübers gerecht zu werden.

Vielleicht schämst Du Dich, weil Du eine schlechte Ausrede hervorbringen musstest, um einem Freund nicht bei seinem Umzug helfen zu müssen oder Du musst Dich förmlich zu einem Treffen aufraffen.

Freundschaften existieren oft nur noch in der Vergangenheit.

Und eben das muss man sich bewusst machen. Ich neige oft dazu, eine Freundschaft aufrecht zu halten, nur, weil man gemeinsam sehr viel durchlebt hat. Es gab zahlreiche schöne Erinnerungen, die man geteilt hat: Urlaube, (Geburtstags-)Partys, abenteuerliche Aktionen oder einprägsame Erlebnisse in der Kindheit.

Aber daran sollte man sich nicht festhalten.

Wir alle gehen durchleben verschiedene Lebensabschnitte, die uns formen, die uns wachsen lassen und oft entwickeln wir uns hierbei in ganz unterschiedliche Richtungen. Und das ist okay.

Ich habe sehr lange gebraucht zu akzeptieren, dass einige Freundschaften nur noch in der Vergangenheit existieren und alles, was man heute teilt die Erinnerungen an damals sind. Aber auch die habe ich mitgenommen.

Nichts spricht dagegen, dass wir gerne in Erinnerungen an alte Zeiten schwelgen.

Sie dürfen uns nur nicht dazu verleiten, dass wir weiterhin Beziehungen pflegen, aus denen wir längst herausgewachsen sind. Du bist es schließlich niemandem "schuldig", weiterhin eine Beziehung zu dieser Person zu führen, egal auf welche Art und Weise.

Wir sollten lernen, loszulassen und uns auf die Werte konzentrieren, die für uns heute wichtig sind. Nährt sich die Freundschaft nur noch von Erinnerungen an alte gute Zeiten, wird es Zeit, zu gehen.

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PRISMA

Ein Stück bittere Schale, auf die ich beiß‘, als ich dieses Band zerreiß‘

Sollt mir kein Vers mehr entgleiten, trennte dieses Band behutsam die Seiten Auf denen unsere Kindheit steht, die Missgunst mit der Uhr sich dreht der Neid an diesem Bande zerrt, das Vertrauen in der Enttäuschung gärt Ein jener flackernde Moment; den außer uns sonst keiner kennt hab‘ ich ihn einst in dies‘ Gedicht geschrieben; lass uns hier ganz kurz verweilen - dass jede Silbe dich wird immer lieben, Du liest es längst zwischen den Zeilen

- T.-J.

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Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und starte morgen gut ins Wochenende!

Deine Tabea-Jane