Es tut immer noch weh, obwohl es so lange her ist!
- Tee Jay
- Apr 18, 2023
- 2 min read
Es fühlt sich an, wie ein verlorenes Körperteil: Da kannst du so viel meditieren, wie du willst, so oft zur Therapie rennen, bis dir nichts mehr einfällt, was du erst noch los reden musst. Jedes Trauma noch so oft aufarbeiten. Am Ende tut es trotzdem noch irgendwie weh. Ich glaube ich leide an emotionalem Phantomschmerz.
Klingt melodramatischer, als es ist? Das ist ein ernstzunehmendes Problem, was leider immer wieder zu beobachten ist.
Emotionaler...was?
Phantomschmerz. Du hast etwas Schlimmes oder gar ein Trauma durchlebt und trotz dessen Aufarbeitung (in welcher Form auch immer für dich) schmerzt es hier und da noch immer. Obwohl du eigentlich "längst darüber hinweggekommen" oder gar "geheilt" sein müsstest.
So einfach ist das dann leider doch nicht...
Keine Heilung in Sicht??? Kommen wir dann aus dieser Misere nie wieder heraus? Und wenn doch, welche Möglichkeiten haben wir, um doch noch irgendwie ein möglichst schmerzfreies und somit erfülltes Leben leben zu können, wonach wir uns schließlich doch alle sehnen?
Ein Hoch auf Prothesen!
Und sowas in der Art gibt es auch für die Seele. Wir können gesunde Copingstrategien und Gedankenhygiene zu den emotionalen Prothesen zählen. Zwar machen sie uns auf lange Sicht nicht mehr „ganz“, aber durch sie können wir im Alltag wieder handlungsfähig werden – und das irgendwann sogar ganz ohne fremde Hilfe.
Aber wie funktionieren gesunde Copingstrategien und wie finde ich heraus, welche Copingstrategien für mich persönlich effektiv sind? Und wie war das mit der Gedankenhygiene…? Was genau soll das überhaupt sein?
Menschen mit Therapieerfahrung müssen jetzt vielleicht schmunzeln. Auch meiner Meinung nach sind Gedankenhygiene und gesunde Copingstrategien mit unter die wichtigsten Bausteine für innere Heilung und somit für ein erfüllteres, glücklicheres Leben.
Der Einfluss von Gedanken auf unsere Realität
Dafür müssen wir uns nur einmal mehr darüber bewusst werden, wie viel Einfluss unsere Gedanken auf unsere ganz persönliche Realität haben: Und das ist eine Menge. Entgegen des (zu meiner großen Freude) aufschwingenden Trends, psychische Gesundheit zum omnipräsenten Thema zu machen, unterschätzen viele Menschen noch heute den Impact der Gedanken auf unsere Lebensqualität.
Denn eigentlich findet unser Leben zum Großteil in unserem Kopf statt, die Wahrnehmung unserer Realität wird vor allem auch durch unsere Glaubenssätze (sowohl positiv als auch negativ) bestimmt.
Die Schmerzen von damals bleiben auch dann, wenn wir lernen, mit unserem Schmerz umzugehen. Zwar kann ein Hilfsmittel dich wieder handlungsfähig machen, aber die Konfrontation mit diesem bleibt bestehen.
Durch Akzeptanz wieder handlungsfähig werden
Das zu akzeptieren ist der erste und größte Schritt in die richtige Richtung. Denn alles andere würde uns ohnehin viel zu viel Energie kosten. Was wir aber wollen ist es, Energie zu schöpfen – im Idealfall aus unserem Inneren und nicht aus dem Außen. Zudem können wir durch Akzeptanz auch das Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins verlassen.
Wie du deine individuellen Copingstrategien findest und was genau du tun kannst, damit Gedankenhygiene künftig auch dein neues Hobby wird, möchte ich dir im nächsten Blogbeitrag näherbringen.
Bis dahin wünsche ich dir alles Liebe und hoffentlich ganz viele positive Gedanken!
Deine TJ

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