Alles verändert sich. Was jetzt?
- Tee Jay
- Mar 19, 2021
- 5 min read
Es ist Freitag! Das Wochenende ist in greifbarer Nähe und wir kommen im besten Fall endlich dazu, dass wir uns ein wenig mehr Zeit für die schönen Dinge einräumen.
Zeit mit der Familie, einen neuen Roman anfangen, Netflix oder an einem neuen Rezept tüfteln. Für mich heißt es, dass ich mir unter anderem Zeit nehme, einen Blogbeitrag zu schreiben.
Ich möchte heute über Veränderung sprechen und welche Chancen sich dadurch eröffnen. Egal, ob die Veränderung positiv oder negativ ist.
Zu viele Veränderungen auf einmal. Was, wenn ich nicht hinterherkomme?
Ich bin in meinen Zwanzigern, wo sich ständig irgendwelche Veränderungen einschleichen. Jedes Jahr an Silvester lasse ich mich deshalb auf meinen ganz persönlichen Rückblick ein, indem ich mir Fotos des letzten Jahres angucke und meine Top-Spotify-Tracks aus dem letzten Jahr höre.
Ich finde es wichtig, Dinge Revue passieren zu lassen und sich selbst zu reflektieren. Vor allem aber, um sich selbst aufzuzeigen, wie weit man es gebracht hat. Denn oft kommt es einem so vor als würde man auf der Stelle treten. Rückblickend hat sich aber doch eine Menge getan.
Gerade in Corona-Zeiten fühlt man sich persönlich sehr herausgefordert. Man muss Kontakte einschränken, arbeitet im Home-Office und hat gleichzeitig vielleicht die Kinder zu Hause, wir können vielleicht nicht mehr oder nur eingeschränkt unseren Hobbies nachgehen, wir machen uns Sorgen um unseren Gesundheitszustand oder unser Einkommen.
Wir alle kennen das und wissen nun mit Sicherheit mehr zu schätzen, wie es ist, wenn es all diese Einschränkungen nicht gibt.
2020 - Eine Herausforderung
2020 war auch für mich ein ereignisreiches Jahr. Neben Home-Office für Arbeit und Uni habe ich eine lange Beziehung hinter mir gelassen, bin zeitweise zurück zu meiner Mutter in meine Heimat gezogen und so Hamburg (vorerst) hinter mir gelassen.
Ich bin zwar unendlich dankbar dafür, dass das möglich war, aber mit Mitte Zwanzig wieder bei der Mutter zu wohnen ist mit Sicherheit nicht das, was man sich vorstellt.
Zu diesem Zeitpunkt hat sich für mich alles verändert: Ich hatte meine Beziehung beendet, ich stand aufgrund der Prüfungsphase unter enormen Leistungsdruck, ich hatte keine eigene Wohnung, war verwirrt im Bezug auf meine beruflichen Perspektiven und war komplett überarbeitet.
Mein größtes Problem war jedoch, dass ich nicht genau wusste, wie ich mit dieser Art von Veränderung umgehen sollte.
Rückblickend hatten die letzten zwei Monate dieses Jahres dann noch so viel zu bieten. Ich entschied mich, meine sechs Hausarbeiten aufzuteilen, bat um eine Verlängerungsfrist und machte mich auf Wohnungssuche, wobei ich feststellte, dass es gar nicht so schwer war, eine neue Wohnung zu finden, wie ich vermutet hatte.
Mir war es wichtig, in dieser Zeit nicht den Kopf zu verlieren und trotz der Umstände fokussiert zu bleiben.
Ich wusste, was ich wollte und ich wusste, dass ich meine Zeit brauche, um wieder zu Kräften zu kommen und das anzugehen, was ich mir vorgenommen hatte.
Ich möchte mir Dir teilen, wie Du mit Veränderungen umgehen kannst und sie gleichzeitig als Chance sehen kannst, deine Kreativität zu steigern.
1. Emotionen zu- und rauslassen
Verschanze Dich nicht in Deiner Wohnung und gerate so in völlige Isolation. Es ist absolut okay, wenn Du Dich nicht danach fühlst, gerade unter Leute zu gehen. Gleichzeitig ist es aber unfassbar wichtig, dass Du Dich mit Dir selbst auseinandersetzt.
Wie geht es Dir gerade? Was hast Du für Bedürfnisse? Kümmerst Du Dich ausreichend um Dich selbst? Schläfst und isst du genügend? Hast Du einen Ausgleich und gehst Deinen Interessen nach?
Schreibe Deine Gedanken und Gefühle nieder. Wenn Du nicht in der Lage bist zu definieren, welches Gefühl Dich umtreibt, dann versuche es zu beschreiben.
Im besten Fall rufst Du einen Freund oder ein Familienmitglied an und teilst Dich mit. Reden hilft immer, auch wenn es in diesem Moment nichts an Deiner Situation ändert.
Sprich über Deine Sorgen! Verdrängung wird dazu führen, dass Dich Deine Emotionen früher oder später wieder einholen. Meist wächst der Berg dann nur stetig und es wird immer mehr, mit dem Du Dich auseinandersetzen musst.
2. Einen Ausgleich schaffen
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Wenn sich von jetzt auf gleich etwas grundlegend verändert, brauchen wir unsere Zeit, damit fertig zu werden. Stehen wir dann noch durch Arbeit o.ä. zusätzlich unter Druck, laufen wir Gefahr, dass uns alles zu viel wird und wir resignieren. Das soll natürlich nicht passieren.
Umso wichtiger ist es, dass Du einen entsprechenden Ausgleich schaffst. Tust Du in Deiner Freizeit etwas, was Dir gut tut?
Probiere es mal mit Meditation, wenn Du Probleme hast, einzuschlafen. Vielleicht ist Dir auch nach Sport, damit Du Deine Emotionen entsprechend rauslassen kannst. Vielleicht bist Du aber auch mehr der Typ, der seine Gedanken in einem Journal niederschreibt oder jemand, der unterwegs geht und sich mit Freunden trifft.
Ganz egal, wonach Dir ist: Wichtig ist, dass Du es tust. Denn gerade, wenn wir von der Arbeit und unseren privaten Lebensumständen gestresst sind ist es wichtig, dass wir uns Zeit für uns selbst nehmen. Versuche, eine gesunde Routine zu entwickeln und Dir genügend Zeit für Dich einzuräumen.
3. Akzeptieren, was ist
Gib Dir Zeit. Eine Veränderung zu akzeptieren ist nicht immer leicht. Selbst wenn es sich um eine positive Veränderung handelt. Vielleicht hast Du den langersehnten Job bekommen, was aber gleichzeitig bedeutet, dass Du dafür in eine fremde Stadt ziehen musst?
Es ist wichtig, dass wir uns auf das, was kommt, einlassen und die Dinge annehmen, die wir aktiv nicht verändern können. Das muss und kann auf keinen Fall gleich morgen geschehen - denn Annahme braucht, je nach Umstand, einfach Zeit. Und diese solltest Du Dir in jeden Fall geben.
Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man etwas länger daran zu knabbern hat; im Gegenteil. Umso länger Du brauchst, um mit etwas abzuschließen, umso sicherer ist es, dass Du Dich aktiv und ausreichend mit Deinen Bedürfnissen und Gefühlen auseinandersetzt und nichts hiervon verdrängst.
4. Sich neue Perspektiven aufzeigen
Etwas hinter sich zu lassen erfordert Stärke.
Sobald Du neue Energie getankt hast, kannst Du diese nun auch einsetzen.
Nutze all Deine Erfahrungen, die diese Zeit der Veränderung mit sich gebracht hat, um sie kreativ einzufangen. Steigere Dein Potential und zeige Dir neue Perspektiven auf!
Wonach ist Dir jetzt am liebsten? Sei ruhig ein wenig egoistisch und nimm Dir Zeit für Dich selbst. Konzentriere Dich darauf, das Erlebte in einer von Dir frei gewählten Form zu verarbeiten. Vielleicht möchtest Du ein Gedicht schreiben, Zeichnen oder ein Moodboard erstellen?
In Zeiten, in denen es mir nicht gut geht, entstehen meine für mich persönlich besten Texte. Das liegt vermutlich daran, dass sie emotional sehr aufgeladen sind, weil ich das Schreiben oftmals auch als Ventil für Emotionen nutze.
Veränderungen fördern also auch unsere Kreativität, was sie zu einer Stärke machen. Genau diese sollten wir auch in schwereren Zeiten effektiv nutzen.
Außerdem: Was gibt's schöneres als sich eben diese Zeichnungen, Gedichte, Journaleinträge usw. später nochmal anzuschauen und festzustellen, wie viel besser es Dir jetzt geht, nachdem Du Dich mit den Veränderungen angefreundet hast?
In diesem Sinne: Trau Dich ruhig auch an was Neues heran und lasse Deiner Kreativität freien Lauf. Bediene Dich Deiner Erfahrungen und Emotionen und lass daraus etwas Tolles entstehen.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!
Deine Tabea-Jane
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